Füllmethoden

Bei den Füllmethoden kommen in der Regel drei unterschiedliche Techniken zu Einsatz. Diese sind die

  • Kunststofffüllung
  • Gold Inlay
  • Keramik Inlay

1. Kunststofffüllung (Kompositfüllung)

Zahnfarbenen Kunststofffüllungen dienen der Versorgung kariöser Defekte sowohl im Frontzahn- als auch im Seitenzahnbereich. Sie werden im weichen Zustand in die Kavität eingebracht und härten unter speziellem Licht aus. Durch die Anwendung der Dentin-Adhäsivtechnik geht der Komposit mit der Zahnhartsubstanz einen mikromechanischen Verbund ein.
Die Vorteile einer Kunststofffüllungen im Vergleich zu einer Amalgamfüllung bestehen in der Möglichkeit der zahnfarbenen Versorgung sowie der Stabilisierung der Zahnsubstanz durch den mikromechanischen dentinadhäsiven Verbund. Im Gegensatz zu Amalgam ist der Komposit quecksilberfrei und dem Verzicht auf Zahnsubstanz fordernde Unterschnitte, mit denen eine Amalgamfüllung gegen Abzugskräfte im Zahn verkeilt werden muss, kann verzichtet werden.
Ihre Nachteile liegen in der vergleichsweise zeitaufwändigen Mehrschichttechnik, mit der der Schrumpfung des Kompositmaterials während der Polymerisation entgegengewirkt werden muss. Die Kompositfüllung ist sofort durch Kaudruck belastbar. Sie erreicht ihre Endhärte allerdings erst im Verlauf der nächsten 24 Stunden.

2. Gold-Inlay

Gold-Inlays sind Zahnfüllungen, die indirekt im zahntechnischen Labor hergestellt und mit Befestigungszement in den zuvor in bestimmter Technik präparierten Zahn eingesetzt werden. Ein Gold-Inlay dient der Versorgung von Kavitäten der Seitenzähne und erstreckt sich räumlich über die Fissuren der Okklusalflächen sowie in der Regel in einen oder beide Approximalräume des zu versorgenden Zahns.
Als Material kommt hierbei reines Gold auf Grund seiner Materialeigenschaften, insbesondere der unzureichenden Härte, nicht in Betracht; vielmehr werden hochgoldhaltige Legierungen vergossen, die weitere Metalle wie Platin, Palladium, Silber, Kupfer, Iridium u. a. enthalten können. Insbesondere der Legierungsanteil aus der Gruppe der Platinmetalle bewirkt die notwendige Festigkeit, um Kaukräfte tragen zu können. Gleichzeitig wird die lebenslange physiologische Abrasion der Zähne durch das Material nicht negativ beeinflusst.
Allergische Reaktionen auf Gold und hochgoldhaltige Legierungen sind äußerst selten. Auf Grund dieser großen Biokompatibilität gehören sie zu den bevorzugten zahnärztlichen Werkstoffen.
Die Indikation für ein Gold-Inlay ergibt sich aus dem Zerstörungsgrad des zu versorgenden Zahns, aus dessen Position im Mund und aus der Mundhygienesituation: nur wenn vom Patienten eine dauerhaft gute Putztechnik zu erwarten ist, sollte ihm zu technisch aufwändiger und somit teurer Goldgussversorgung geraten werden.
Goldlegierungen haben sich seit Jahrzehnten bewährt, nicht zuletzt deswegen spricht man vom „Gold-Standard“, an dem sich alle neueren Materialien und Versorgungstechniken messen lassen müssen. Der größte Mangel einer Goldgussversorgung ist ihre unzureichende Ästhetik, wodurch Einschränkungen im sichtbaren Bereich des Gebisses zustande kommen.

3. Keramik-Inlay

Bei einem Keramik-Inlay handelt es sich um eine zahnfarbene, indirekt hergestellte Zahnfüllung, für die der zu versorgende Zahn in einer bestimmten Technik präpariert wird und die mit speziellen, auf das keramische Material und die Zahnhartsubstanzen abgestimmten Materialien befestigt wird. Die räumliche Ausdehnung eines Inlays ist in seltenen Fällen nur auf den Okklusalbereich mit seinen Fissuren begrenzt; in der Regel umfasst das Inlay zusätzlich einen oder beide Approximalraumflächen.
Keramik besteht aus Quarzkristallen, die in eine Matrix aus Feldspat eingebunden sind. Das Keramik-Inlay ist im Vergleich zum Kunststoff-Inlay zu sehen. Bis auf wenige Ausnahmen findet das Keramikmaterial häufiger Anwendung, u.a. weil es biologisch inert ist und somit einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Kunststoffmaterial aufweist, auf das sich Überempfindlichkeitsreaktionen entwickeln können. Allerdings werden auch Keramik-Inlays in aller Regel mit Befestigungsmaterial auf Kunststoffbasis adhäsiv mit dem Zahn verbunden, sodass man den Einsatz von Kunststoff nur quantitativ deutlich reduzieren kann.
Die Indikationen zum Keramik-Inlay ergeben sich aus dem Wunsch des Patienten nach zahnfarbener, dauerhafter Ästhetik und dem Zerstörungsgrad des zu versorgenden Zahns. Während bei kleineren bis mittleren Defekten das Legen einer direkten Füllung z. B. aus Komposit sinnvoll ist, um nicht unnötig Zahnsubstanz der Präparationstechnik eines Inlays zu opfern, ist bei mittleren bis großen Defekten die Versorgung mit einem Inlay das Mittel der Wahl, wobei die Versorgung mit einem Keramik-Inlay einen größeren Zeitaufwand und erhebliche finanzielle Mehrkosten für den Patienten mit sich bringt und deshalb zuweilen Kompromisse zugunsten einer direkten Füllung eingegangen werden müssen.